Auszug einer IWB Veröffentlichung aus 1989 mit Genehmigung des Verfassers

Die amerikanische Wasserbettenmesse der WMA, Waterbed Manufactor Associaten, im März in San Franzisko, brachte wiedererstaunlich “Neues” an Entwicklung in Sachen “Waterbeds”. Die natürlichen Vorzüge des “flotations sleeps” geraten in den Hintergrund, dafür bringen die Einsteiger aus der konventionellen Matratzenindustrie ihren Marketingeinfluß in der Produktentwicklung zum Ausdruck: Federwirkung, Kammern, Zylinder, Schläuche, hydraulischmechanische Zusatzunterstützung, Lumbar-Polstereinlagen etc.. Die natürlichen Vorzüge des Trägers Wasser werden arg reduziert und zum Teil gar eliminiert.
Mit ungeheurem Aufwand werden empfindliche Konstruktionen dargeboten, um dem Verkäufer Argumente aus der altgewohnten Matratzenverkaufssprache zu bieten. Die “Vorzüge und Wohltaten” des Prinzips Wasserbett bleiben dafür auf der Strecke.
Schläuche Abb. 2 u. 3
... verhindern das Grundprinzip des Wasserbettes: Wasserverdrängung für die auf/einliegende Person ist nicht mehr möglich. Die abgeschlossenen, nebeneinander liegenden Schläuche erzeugen Druck statt Entlastung. Abgesehen von den technischen Problemen der Beheizung und Haltbarkeit.
Lumbar Abb. 5
... ein reitzendes Wort für den Verkauf, um Rückenleidende zu gewinnen. Dicke Flieseinlagen im Mittelfeld (Abb.5) sollen den Rücken im Lumbarbereich noch besser unterstützen. “Warum dann noch Wasser?” fragte ein Journalist, “wenn doch Polstermaterial unterstützen soll?” Recht hat er. Der Anfang vom Ende. Die “Vorzüge und Wohltaten” der Wasserbettphysik ad absurdum geführt.

Präge-, Tiefziehfolien Abb. 11
Die Wasserkern-Oberfläche erhält eine Prägung (Abb.11), um die Oberfläche zu vergrößern und dadurch den Druck zu verringern.
Funktioniert aber nicht, weil der Aufliegende seine Oberfläche nicht vergrößert und anpaßt. Der Körper wird getragen wie von dem Netz einer Hängematte. Der Druck erhöht sich partiell und man muß sich wieder öfters drehen, um die Blutzirkulation in den Hautgefäßen zu gewährleisten.
Pracht-Ecken
Extra groß und stark, mit viel Raum für goldene Lettern. Nachteil: doppelte und gar verschiedene Materialien führen bei den extremen Bewegungen in den Ecken zwangsläufig zu ersten Sollbruchstellen durch Materialspannung und Weichmacherausspülung. Nahtlos wär´ der Zukunftstraum, zumindest aber kleine, geschmeidige, nicht störende Ecknähte aus gleichem Material. Sinn und Unsinn der Systeme.