Makenprodukte oder selfmade Kreation
Wer möchte schon auf einem “Auslaufmodell” schlafen”? Beim Wasserbett wird der Sinn des Wortes zum praktischen Alptraum.
Die Preis-Skala bei Wasserbetten ist groß, das Spektrum liegt ungefähr zwischen fünfhundert und fonftausend Euro, aber auch darüber und darunter ist keine Seltenheit.
Wo liegen die wichtigen Unterschiede in Preis und Qualitäten?
Neben den bekannten Dingen wie Design, Möbel, Ambiente, Stoffqualitäten etc. geht es beim Wasserbett in erster Linie um die Zuverlässigkeit der “Technik”, sprich Wasserkern, Sicherheitsfolie, Heizsystem und Textilauflage, und da gibt es Unterschiede wie Himmel und Hölle.
Folienqualitäten
mit den Brennpunkten: Schwermetalle und bedenkliche Weichmacher besonders bei Überseeimporten sind die Verkäufermeinungen oft fraglich. Die Rohstoffkosten sind für heimische Qualitätsansprüche mehrfach so hoch wie z.B. bei Importfolien. Bei Importen werden deutsche Normen und Grenzwerte kaum beachtet, bei heimischen Produkten sind sie dagegen Voraussetzung und werden allein für die Verarbeitung - nicht fü den Verbrauch!, vom Gewerbeaufsichtsamt kontrolliert. Es gibt Hersteller die zwar mit “Made in Germany” oder “nach deutschen Qualitätsnormen” werben, aber damit nicht den Wasserkern meinen.
Verarbeitung
Made in Germany Verarbeitungskosten sind hoch, zum Beispiel die Hochfrequenz-Schweißmaschinen, die ähnlich arbeiten wie Mikrowellenherde. Sie kosten das Vierfache neben der Präzision allein für Sicherheit und Strahlenschutz am Arbeitsplatz, um lange Nähte langlebig auf Hundertstel von Millimetern sicher zu verschweißen. Der CIA legte die Produktion des Herstellers “Calco Hawaiian, L.A., Californien” seinerzeit still, weil die massiven Strahlungen der Schweißmaschinen selbst aus den Gebäuden strahlten und die Frequenzen des Präsidenten-Telefons überlagerten. Spionage wurde zuerst vermutet. Ganz abgesehen von der ungeschützten Strahlenbelastung der Arbeiter an den Maschinen.
Forschung und Entwicklung
Auf Anregung der Stiftung Warentest, gründete ein deutscher Hersteller 1990 eine Schlafforschung, um bis dahin international fehlende wissenschaftlichen Grundlagen zu schaffen. Bis heute gibt es an amerikanischen Universitäten kaum irgendwelche Ergebnisse. Kein Wunder also, daß ausgerechnet ein deutscher Wasserbettenhersteller mit seinen Forschungsergebnissen zur Entwicklung von Schlafsystemen für den Weltraum gerufen wurde.
Zwar bringt der US-Markt jährlich neue, schöne Produkt-”Formalien” heraus, die aber außer Geschichten für Verkaufsgespräche nur selten eine Produktverbesserung bieten. Im Gegenteil, da werden riesen bunte Ecken gemacht, “Lambada” Einlagen, welche die wunderbaren Vorzüge des natürlichen Trägers Wasser verdrängen oder Böden aus Teichfolie, die man als “Wärmeleitfolie” anbietet.
Gewährleistungen
Verantwortlich für fehlerhafte Waren und Garantieansprüche ist stets der Hersteller bzw. Importeur, und laut Gesetz seit Januar 2002 für zwei Jahre in der BRD. Oft ist der Händler selbst Importeur von Importwaren und dafür direkt verantwortlich. Eine Garantie gilt also, nur so lange der Laden besteht. Kaum jemand hat die Energie und dann noch Erfolg, mit unbekannten Firmen in Übersee über Ersatzlieferungen zu korrespondieren. Erstaunlich wie wenig “Hersteller” überhaupt eine Adresse in Deutschland haben. Bei heimischen Produkten dagegen ist der Hersteller direkt zu fassen und in der Regel auch produktenhaftpflichtversichert für die Zeit der Garantiezusagen.
Preis-Leistungs-Verhältnis
Die Gunst der frühen Stunde des Wasserbettes in Europa und das Unwissen der Verbraucher schafft viel Raum für ”easy moneymaker”, die schnell und hier einen “günstigen” Wasserkern mit Heizung importieren, dort einen preiswerten Rahmen ergattern und dann das Modell “Hausmarke Wonderful” mit stark überzogenen Preisauszeichnungen, und womöglich noch als pseudo “Made in Germany” an den Mann bringen.
Garantien
Achten Sie beim Kauf Ihres Wasserbettes darauf, wer für die Qualitäts- und Garantiezusagen geradestehen will und kann, und das auch noch nach drei, fünf oder zehn Jahren. Garantien bestehen meist ausschließlich zwischen Hersteller und Endverbraucher, prüfen Sie den wirklichen Umfang der Zusagen, und ob der Lieferant überhaupt schon so lange lebt, wie er Garantiezeiten verspricht.
Der Friedhof von Herstellernamen ist groß.
Schwarze Schafe
Beschwerden häufen sich von geprellten Käufern, die ihr Wasserbett zwar günstig, aber auch mit entsprechender Kurzlebigkeit erstanden. Noch während der Garantiezeit versagt der Wasserkern aufgrund mangelhafter Umgebungsmaterialien wie z.B. ungeeignete Schaumstoffe, Lacke oder anderes.
Die Selbermacher, Händler mit kleiner Möbelfertigung oder nimmersattem “Erfolgsdenken”, schicken den geschädigten Verbraucher dann einfach zum Hersteller des Wasserkerns, obwohl der seine Garantiezusage deutlich ausschließt bei Verwendung ungeeigneter Materialien. Oftmals werden Händler von verantwortlichen und seriösen Herstellern aufgrund der Scherereien gar nicht mehr beliefert.
So kam es in letzter Zeit zu Musterprozessen, wo der Hersteller, dessen Name auf dem Spiel stand, mit dem Verbraucher gegen den Händler auf Schadensersatz klagt.
Der einfache Austausch des Wasserkerns als Geschenk wäre wegen der schlechten Umgebungsmaterialien nur von kurzer Freude. Ärgerlich, lästig und kostenintensiv.
Und frustriete Verbraucher sind die Nahrung für Negativpresse und Verbraucherschützer, die zwischen gut und böse nur selten unterscheiden können.
Wie sagte Henry Ford: “Ich kann es mir noch nicht leisten, billig zu kaufen”.
“Also heben wir die Preise einfach an”, antworten da die ganz besonders “kreativen” Handelsgenossen.
Henry Ford dazu: “Ein Geschäft, das nur Geld verdient, ist ein schlechtes Geschäft.”